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13. März 2024

[50] – Was Honorarvereinbarungen mit der Lösung aktueller Probleme in der ambulanten Medizin zu tun haben.

Was Honorarvereinbarungen mit der Lösung aktueller Probleme in der ambulanten Medizin zu tun haben.

Ärzte streiken, demonstrieren und drohen Ihre Kassenzulassung zurückzugeben.

Hilft das die Probleme der ambulanten Medizin zu lösen?

Wir sind sicher alle der Meinung:
Die steigenden Kosten beunruhigen viele Praxisinhabern inzwischen ernsthaft.
Vermehrte Bürokratie führt zu teilweise über 50 Wochenarbeitsstunden und auch die Forderung nach einer Anpassung der GOÄ klingt mehr als berechtigt.

Sind Streiks und Demonstrationen der richtige Weg, um die eigenen Probleme zu lösen?

Auch die mediale Berichterstattung zu diesen Ereignissen trägt nicht zum Verständnis der Öffentlichkeit bei, sondern verfestigt teilweise überkommene Vorstellungen von Medizinern, die den Hals nicht vollkriegen können. Dies verfälscht die reale Situation eindeutig.

Grundsätzlich ist eine Arztpraxis dem Patienten gegenüber medizinisch verpflichtet, gleichzeitig kannst Du dieser Verpflichtung nicht nachkommen, wenn dein Unternehmen Arztpraxis nicht auch wirtschaftlich funktioniert. Auch dafür hast Du die Verantwortung. Also: Hilf Dir selbst, sonst hilft Dir keiner!

Folgende Bereiche gilt es dabei besonders im Auge zu haben:

  • die Mitarbeiterbeschaffung und -führung
  • die Organisation der Praxis
  • die Bewältigung der bürokratischen Notwendigkeiten
  • und gerade zu Beginn der Selbstständigkeit, die oft anspruchsvollen wirtschaftlichen Herausforderungen

Wenn diese wirtschaftlichen Zusammenhänge so gar nicht in deinem Fokus stehen, solltest Du als angestellter Arzt arbeiten. 120- bis 150.000 € kannst Du auch als Angestellter verdienen – dafür brauchst Du Dich wirklich nicht selbstständig zu machen.

Wenn deine finanziellen Ziele jedoch höher liegen, dann erreichst Du diese nur, wenn Du dich niederlässt und die wirtschaftliche Herausforderung mit Freude annimmst, also deine Praxis steuerst und lenkst.

Schon der englische Naturforscher Charles Robert Darwin wusste:
»Es ist nicht die stärkste Spezies die überlebt, auch nicht die intelligenteste,
es ist diejenige, die sich am ehesten dem Wandel anpassen kann.«

Die Herausforderung besteht darin, die Segel immer wieder anders zu setzen, wenn sich der Wind dreht. Die Zeiten, da deine Arztpraxis allein mit der Kassenmedizin Berge versetzt, sind vorbei. Man kann sicher davon leben, jedoch keine großartige Entwicklung erreichen.

Optimiere deine Kassenabrechnung

Wer sich darum kümmert, seine Kassenabrechnung immer wieder mal zu optimieren, der kommt zusammen mit 10% Privatpatienten, die eigentlich kaum zu verhindern sind, auch heute noch auf ein vertretbares Ergebnis.

Auf eine neue GOÄ zu hoffen ist fahrlässig, denn das Thema mit der seit Jahrzehnten unveränderten GOÄ ist bekanntlich inzwischen bereits zweimal höchstrichterlich entschieden. Gemäß den Bundesverfassungs-Gerichtsurteilen von 2004 und 2011 besteht kein Rechtsanspruch von Ärzten und Zahnärzten auf Anpassung, da nach §2 der GOÄ bzw. GOZ die Möglichkeit einer abweichenden Vereinbarung besteht und somit der Faktor selbst bestimmbar wird.

Das bedeutet im Klartext:
Bereits seit 20 Jahren ist also klar, dass die Welt sich in diesem Punkt nicht verändern wird. Somit bleibt Di einzig die Möglichkeit, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und mit den Patienten eine Honorarvereinbarung abzuschließen.

Individuelle Honorarvereinbarungen

Wieso drücken sich eigentlich so viele Mediziner darum, mit Ihren Patienten individuelle Honorarvereinbarungen zu treffen?

Weil es für sie ungewohnt und unangenehm ist, mit den Patienten über Geld zu reden. Geld, das zusätzlich vom Patienten zu erbringen ist, da dessen private Krankenversicherung mehr als den 3,5 fachen Satz im Normalfall nicht übernimmt.

Und natürlich, weil die Angst mitschwingt, durch ein solches Gespräch Privatpatienten zu verlieren.

Das ist allzu verständlich, lässt sich aber nicht ändern, da es um die wirtschaftliche Bedeutung für Deine Praxis geht. Hier eine kurze Rechnung:

Die meisten Praxen haben etwa 11% Privatpatienten und machen mit diesen etwa 25% Ihres Umsatzes. Wenn wir uns die GOÄ-Abrechnung anschauen, wird trotz teilweiser 3,5-facher Fakturierung im Mittelwert mit dem 2,3-fachen abgerechnet.
Wenn Du jedoch eine Honorarvereinbarung abschließt und dadurch den mittleren Faktor auf das 4,6- fache erhöhen kannst, reden wir über Mehreinnahmen pro Behandler von durchschnittlich 100.000 € pro Jahr.

Einleuchtend…, oder?

Selbst wenn Deine schlimmsten Befürchtungen zutreffen würden und Du 20% deiner Privatpatienten deshalb verlierst, bleiben Dir am Ende immer noch Mehreinnahmen in Höhe von 60.000 € im Jahr. Dem Patientenverlust durch Abschluss individueller Honorarvereinbarungen kann man jedoch vorbeugend begegnen, denn das Ganze ist ein reines Kommunikations- und Mindset Thema.

Konkrete Umsetzung

Ohne saubere Vorarbeit und klares Kommunikationskonzept seine Patienten von einer Sekunde auf die andere damit zu konfrontieren ist sehr gewagt.

Deshalb bieten wir interessierten Praxisinhabern an, sie auf diesem Weg zu unterstützen und sie mit Workshops und Kommunikationstrainings zu begleiten, die dazu führen, dass der Prozess gelingt.